Die Alufolie ist aus dem Küchengebrauch kaum wegzudenken. Allerdings zeigen immer mehr Studien und Untersuchungen, dass sich dies vielleicht ändern sollte. Es gibt zu viele gesundheitliche Risiken, da Säuren und Salze Aluminiumpartikel herauslösen und in die Nahrungsmittel bringen können.
Wohl jeder von uns hat sie schon beim Kochen oder Grillen benutzt: die Alufolie. Immerhin ist sie hilfreich und vielseitig. Allerdings gibt es auch wachsende Bedenken über potenzielle gesundheitliche Risiken, da die Säuren und Salze in den Nahrungsmitteln Aluminiumpartikel aus der Folie herauslösen und so auch in die Nahrung selbst bringen können. Über den menschlichen Verdauungstrakt geraten diese in den Blutkreislauf und sorgen dann für Komplikationen.
So wird eine erhöhte Aluminiumexposition mit Alzheimer-Erkrankungen, mikrozytärer Anämie, neurologischen Störungen, Osteomalazie und sogar Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Dies ist auch ein Grund dafür, weshalb es auch bei Lebensmitteln Grenzwerte gibt. So beispielsweise liegt dieser bei Laugengebäck (weil die Natronlauge Partikel aus den Aluminiumblechen löst) bei 10 mg/kg. Bei Tests wurden Mengen von bis zu 2 mg/kg festgestellt. Das liegt zwar unter dem Grenzwert, doch bei Menschen, die öfter solches Gebäck zu sich nehmen und dazu noch beispielsweise zu Hause gerne Alufolie in der Küche verwenden, kann sich das mit der Zeit summieren.
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollte die wöchentliche Aufnahme von Aluminium über die Nahrung einen Wert von 1 mg/kg Körpergewicht und Woche nicht überschreiten. Die JECFA (Gemeinsamer Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen) spricht von 2 mg/kg Körpergewicht und Woche. Da auch Kosmetika, Deos und Medikamente Aluminium enthalten können, ist es durchaus angebracht, mögliche zusätzliche Quellen zu vermeiden. Dazu gehört auch der Einsatz von Alufolie, Aluminium-Trays oder Aluminiumpfannen in der eigenen Küche.
Eine Studie aus dem Jahr 2020 mit dem Titel „Quantification of the Aluminum Content Leached into Foods Baked Using Aluminum Foil“ ergab, dass bei der Verwendung von sauren Zutaten wie Zitronensaft oder Salz die Aluminiumwerte in Fisch und Huhn stark ansteigen können, wobei sie bis zu 42 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) erreichen. Säurehaltige oder salzige Lebensmittel, insbesondere wenn sie bei hohen Temperaturen oder über längere Zeiträume gekocht werden, neigen eher dazu, Aluminium aufzunehmen. Laut den Autoren könnte der regelmäßige Verzehr solcher Lebensmittel die sichere wöchentliche Aufnahmemenge überschreiten, die von den Behörden festgelegt wurde.
Eine Studie mit dem Titel „Aluminum contamination of food during culinary preparation: Case study with aluminum foil and consumers’ preferences„, die in Food Science & Nutrition veröffentlicht wurde, zeigte, dass mariniertes Essen wie Fisch und Ente Aluminiumwerte von bis zu 117 mg/kg erreichen kann. Die Forscher erklärten, dass ihre Studie „auch bestätigte, dass Verbraucher nicht ausreichend über die gefährliche Seite der Verwendung von Aluminiumfolie informiert sind.“
Das Backen in Aluminiumfolie kann den Aluminiumgehalt in Lebensmitteln ebenfalls erhöhen. Eine im Jahr 2018 veröffentlichte Studie mit dem Titel „Studies on the effect of aluminium, aluminium foil and silicon baked cups on aluminium and silicon migration in cakes“ ergab, dass Kuchen, die in Aluminiumfolie gebacken wurden, deutlich höhere Aluminiumwerte aufwiesen, die sich bei längerer Lagerung weiter erhöhten.
Viele alltägliche Lebensmittel, wie Tee, Blattgemüse und bestimmte Getreidesorten, enthalten geringe Mengen an Aluminium. Wir nehmen damit so oder so schon Spuren dieses für unseren Körper schädlichen Metalls auf. Doch je mehr wir Aluminium als Verpackungsmaterial oder als Koch-, Grill- und Backutensilien verwenden, desto höher wird unsere Belastung damit. Dadurch steigt auch das Risiko bestimmter schwerer Erkrankungen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich über potenzielle Alternativen Gedanken zu machen, welche unsere Aluminiumbelastung reduzieren.